Abteilung Immungenetik
Dr. Ralf Dressel
Die Arbeitsgruppe von Dr. Dressel befasst sich mit der Funktion
von Genen des Haupthistokompatibilitätskomplexes (MHC). Der
MHC übt eine zentrale Funktion beim Zustandekommen einer Immunantwort
aus. So kontrolliert er u. a. über die hoch polymorphen so
genannten Klasse-I- und Klasse-II-Gene die antigenspezifische adaptive
Immunantwort. Der MHC enthält darüber hinaus über
120 weitere Gene. Eine Reihe dieser Gene im MHC nehmen ebenfalls
Einfluss auf das natürliche oder das adaptive Immunsystem.
Da zahlreiche MHC-Krankheitsassoziationen bekannt sind, ist der
MHC eine genomische Region von besonderem medizinischen Interesse.
In der Abeitsgruppe wird in Ratten- und Mausmodellen die Rolle
des MHC bei der allogenen Stammzelltransplantation untersucht.
Einen besonderen Schwerpunkt der Arbeitsgruppe bildet die Untersuchung
der Rolle von Hitzeschockproteinen der HSP70-Familie im Immunsystem,
wobei das stressinduzierbare HSP70-Gen, das in duplizierter Weise
in den MHC kartiert, im Vordergrund steht. Hier wurden in letzter
Zeit vor allem der Effekt von HSP70 auf die Lysierbarkeit von Zielzellen
durch zytotoxische T-Lymphozyten (CTL), die Rolle von HSP70 für
Tumorigenität und Immunogenität von Tumorzellen, die
Bedeutung von HSP70 im Verlauf der SIV-Infektion und die Bindung
von verschiedenen Mitgliedern der HSP70-Proteinfamilie an Rezeptoren
auf Zellen des Immunsystems untersucht. Die Untersuchung der Effektorfunktionen
zytotoxischer Zellen des Immunsystems, insbesondere die über
den „Granula-Exozytose-Weg“ induzierte Apoptose in
Tumorzellen ist ein Arbeitsbereich, der aus der Chrakterisierung
der Funktion von HSP70 hervorgegangen ist.
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