Abteilung Klinische Pharmakologie
Prof. Dr. med. Jürgen Brockmöller
Forschungsschwerpunkte. Der wissenschaftliche Schwerpunkt der
Abteilung ist die Pharmakogenetik, ein Forschungsgebiet, das
den Einfluss
der individuellen genetischen Ausstattung auf die Medikamentenwirkungen
und Nebenwirkungen untersucht. Das langfristige Ziel der pharmakogenetischen
Forschung der Abteilung Klinische Pharmakologie zu den Zusammenhängen
zwischen genetischer Variabilität und Substanzwirkungen
beim Menschen ist die Entwicklung gut wirkender Arzneimittel,
die nicht
oder weniger von genetischer Variabilität betroffen sind.
Daneben geht es darum, mittels einer pharmakogenetischen Diagnostik
zu erreichen, dass der einzelne Patient eine individualisierte,
auf ihn zugeschnittene Arzneitherapie erhält. Damit wird
langfristig die Pharmakogenetik dazu beitragen, die Arzneitherapie
in sehr
vielen therapeutischen Gebieten effizienter und gleichzeitig
nebenwirkungsärmer
zu gestalten. Dieses Konzept hat gerade in der Therapie maligner
Tumoren eine herausragende Bedeutung.
Der Abteilungsleiter beschäftigt sich seit 1987 mit genetischen
Polymorphismen als Risikofaktoren für maligne Tumoren, insbesondere
in Hinblick auf das Bronchialkarzionom und das Harnblasenkarzinom.
In Zusammenarbeit mit den hämatologischen Kliniken in Göttingen
und Berlin haben wir eine Reihe von Forschungsprojekten initiiert,
die das Ziel haben, erbliche Polymorphismen zu identifizieren,
die Voraussagen über Wirkungen und Nebenwirkungen unterschiedlicher
Zytostatika wie Melphalan, Doxorubicin und Cyclophosphamid erlauben.
So untersucht die Arbeitsgruppe unter anderem die interindividuell
sehr unterschiedliche Absorption und Verweildauer dieser Substanzen
im menschlichen Körper. Unsere pharmakogenetische Forschung
betrifft auch Aspekte der symptomatischen supportiven Therapie,
z.B. der analgetischen und antiemetischen Therapie.
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